20+ JAHRE PARO WIEN SYMPOSIUM
Freitag, 01. Dezember 2023 | 09:45 – 18:00
8 Fortbildungspunkte
(Fortbildungspunkte wurden nur für Zahnärzt*innen von ÖZÄK approbiert!)
Teilnahmegebühren
Zahnärzt*innen: ÖGP Mitglieder & Klinik Angestellte € 160,00 | Nicht-Mitglieder € 190,00
Student*innen: ÖGP Mitglieder € 90,00 | Nicht-Mitglieder € 115,00
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Parodontologie in Kooperation mit der Universitätszahnklinik Wien
Eine Abteilung stellt sich vor:
// Die Entwicklung der Abteilung und des Faches Parodontologie
// Die Schritte der aktuellen S3 Behandlungsrichtlinien und der Ablauf des Symposiums entlang dieser Schritte
Der neue Patient: Screening – Diagnostik – Diagnose
// Was für Problem hat mein Patient? Beschwerden richtig einordnen in die „neue“ Klassifikation
// Akute Probleme akut behandeln: nekrotisierende Paro, Paroabszesse
Parodontitis ist eine wesentliche, aber immer noch zu oft unterschätzte Volkskrankheit. Hohe Prävalenz und steigende Behandlungskosten von direkten Krankheitsfolgen der Parodontitis, sowie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen unterstreichen die Notwendigkeit einer effizienten und flächendeckenden Früherkennung.
Der Beitrag stellt das praxisbezogene Screening und die weiterführende Diagnostik vor, wodurch mit frühzeitigen Therapiemaßnahmen ein Fortschreiten der Erkrankung und drohender Zahnverlust verhindert werden können. Eine Vorstellung der aktualisierten Klassifikation parodontaler Erkrankungen erleichtert die Diagnosestellung im Praxisalltag und ermöglicht personalisierte Behandlungskonzepte für Patient:innen. Neben unterschiedlichen Formen der Gingivitis und Parodontitis werden auch akute parodontale Problemstellungen von der neuen Systematik erfasst, die umgehende Therapieschritte erfordern.
PGU 0 und 1*: Mukogingivale Probleme
// Rezessionen: wie kommts dazu, wann muss man was machen?
// Mukogingivale Chirurgie: Nice to have oder wirklich wichtig?)
(M. Müller)
Auch klinisch (fast) gesundes Zahnfleisch (PGU 0 und 1) kann sich zurückziehen und ist häufig ein Grund, dass Patient*innen vorstellig werden. Häufig ist die Angst vor Zahnverlust der Antrieb. Wie können Sie Weichgewebsprobleme in der Praxis und in der Prophylaxe begegnen? Ab wann gibt es eine Indikation zur Therapie? Und zu welcher? Gibt es Folgen bei Unterlassung einer Therapie? Verschiedene Therapieansätze unter dem Gesichtspunkt „was ist nötig – was macht Sinn?“ werden anhand von klinischen Fällen aufgezeigt.
Ein Ausblick in die Zukunft und Stand der Wissenschaft in Hinblick auf xenogene Materialien rundet das Bild ab.
(L. Wolschner)
Das Bindegewebstransplantat gilt noch immer als der Goldstandard in der mukogingivalen Chirurgie. Aber ist es immer notwendig? Wann ist es indiziert und wann kann man darauf verzichten – welche Rolle spielt der parodontale Phänotyp in der Therapieentscheidung? Wo liegen die Vorteile des Bindegewebstransplantat im Gegensatz zum freien Schleimhauttransplantat und können dermale/xenogene Matrices als geeigneter Ersatz angesehen werden?
Was sind die wichtigsten Lappendesigns und deren Vor- und Nachteile. Gibt es bei der Therapie von Implantaten und Zähnen Unterschiede?
Rot und geschwollen aber doch nicht Paro?
// Nicht-plaqueinduzierte MSH Probleme: OLP, Gingivahyperplasie
In diesem Vortrag geht es um Krankheitsbilder, die gingivale Entzündung ohne Plaque -Induktion zeigen. Die medizinische Bedeutung liegt darin, dass sie oft schwerwiegende Pathologien darstellen, die sich meist zuerst durch orale Symptome bemerkbar machen und vom zahnärztlichen Team nicht übersehen werden sollten.
Wie kann ich so ein Krankheitsbild richtig zuordnen?
Was kann das Ordinations-Team machen um die Patienten zu begleiten? Was sollte unterlassen werden?
PGU 3-4 aber doch nicht Parodontitis?
// Ein Alptraum: die Endo-Paro Läsionen
Endo-Paro Läsionen (EPL) stellen eine besondere Herausforderung dar, auch wenn es sich bei ihnen um ein nicht so häufiges Krankheitsbild handelt: Davon betroffene Zähne weisen eine ungünstige Prognose auf und die Wahrscheinlichkeit des Zahnverlust ist deutlich erhöht. Diese Besonderheiten sind auf die anatomischen Gegebenheiten des Endodonts und Parodonts und die verschiedenen Kommunikationswege zwischen den beiden Strukturen zurückzuführen. Denn Bakterien können sich ausgehend vom Endodont in das Parodont ausbreiten oder - wenn auch seltener - ausgehend von tiefen parodontalen Defekten zu einer Infektion der Pulpa mit einhergehender Pulpanekrose führen.
Auch traumatische und iatrogene Faktoren mit daraus resultierender Infektion der anatomischen Strukturen müssen als Ursache in Betracht gezogen werden (z.B. Perforation). Aus diesen Gründen sollten eine genaue Evaluierung der Erhaltungswürdigkeit des betroffenen Zahns vorgenommen und eine sorgfältige Diagnostik durchgeführt werden, welche sich zumeist als schwierig gestaltet, da sich oft nur feine klinische Unterschiede erkennen lassen. Möchte man Zähne mit EPL erhalten, bedarf es einer Therapie, welche je nach Ursache zu richten ist und sich interdisziplinär gestalten kann: In vielen Fällen ist eine alleinige endodontische Therapie angezeigt, welche bei Erfolg auch zu einer Ausheilung des parodontalen Defekts führt. In anderen Fällen muss die Paro-Therapie um eine Wurzelbehandlung ergänzt werden.
Der Beitrag soll u.a. anhand von Fallbeispielen dazu dienen EPLs zu erkennen, ihre Diagnostik zu erleichtern und die entsprechende Therapie einzuleiten. Denn trotz ungünstigerer Prognose - und abgesehen von hoffnungslosen Fällen - sollte der Zahnerhalt mit einer zielgerichteten Therapie das oberste Ziel darstellen.
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Eröffnung und Begrüßung [Univ. Prof. DDr. Andreas Moritz]Eröffnung und Begrüßung09:45 - 10:00
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Eine Abteilung stellt sich vor [Xiaohui Rausch-Fan & Corinna Bruckmann]10:00 - 10:15
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Der neue Patient: Screening – Diagnostik – Diagnose [Dino Tur]10:15 - 10:35
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PGU 0 und 1*: Mukogingivale Probleme [Michael Müller & Lukas Wolschner]10:35 - 10:55
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Rot und geschwollen aber doch nicht Paro? [Gabriella Dvorak]10:55 - 11:15
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PGU 3-4 aber doch nicht Parodontitis? [Linda Winkler]11:15 - 11:35
S3_Schritt 1: „Wie sag ich`s meinen Patient*innen am besten?“
// Patientenmotivation und supragingivale Therapie
// Was sind die Tools“
// Die Rolle der PAss
Angesichts einer chronischen Erkrankung wie Parodontitis sind Motivation und Instruktion wesentliche Voraussetzungen dafür, bei Patient*innen Selbstwirksamkeitszuversicht zu bewirken. Die neuen S3 Leitlinien sehen als 1. Schritt und somit unabdingbaren Bestandteil des Therapieablaufs eine ausgeprägte Mundhygienephase. Diese sollte sicherstellen, dass der Patient in der Lage ist, das Niveau der Mundhygiene aufrechtzuerhalten, das für den Erfolg der aktiven und korrigierenden Phasen der Parodontaltherapie, einschließlich der subgingivalen Zahnsteinentfernung und der chirurgischen Taschenbeseitigung, unerlässlich ist.
Wichtig zu wissen für die Praxis: diese ausgeprägte Mundhygienephaseverringert signifikant das Ausmaß der Entzündungssymptome und somit das Ausmaß der aktiven Therapiephase (Schritt 2 und 3).
Welche wichtige Rolle die PAss hierbei spielt, mit welchen Hilfsmitteln sie hierbei tätig ist, soll in diesem Vortrag gezeigt werden.
S3_Schritt 1: Gibt´s noch mehr als Putzen?
// Welche Rolle spielen DM, Rauchen, Psyche?
// Kontrolle der lokalen und systemischen Risikofaktoren
Neben der Anleitung zu häuslicher Pflege und Motivation zur Verhaltensänderung gilt es, auch die kontrollierbaren lokalen und systemischen Risikofaktoren zu evaluieren, da diese sich signifikant auf die Parodontitis und ihren Verlauf auswirken. Die generelle Entzündungsbereitschaft des Körpers kann zum Zweck der Heilung durch gezieltes Erkennen und Anleitung optimiert werden.
Ziel dieser Zusammenfassung ist es, den Fokus auf Wichtiges zu lenken.
S3_Schritt 2: „Kratzen: wie tief und wie lange?
// Ziele und Wege der subgingivalen Therapie“
Das wichtigste Ziel ist die Reduktion der parodontalen Entzündung. Hierfür ist und bleibt die mechanische Instrumentierung bzw. Reinigung der Wurzeloberfläche die Grundlage.
Der Vortrag erläutert die Bedeutung sowie die konzeptionelle Einordnung und evidenzbasierten „Zielvorgaben“ dieses Therapieschrittes und bietet einen Überblick über die dazu geeigneten Geräte und Materialien zur kausalen Parodontitistherapie. Die Bedeutung diverser Konzepte wie full-mouth-disinfektion und full-mouth-therapy sowie die zu erreichenden Endpunkte und Folgen der Instrumentation werden vorgestellt.
3_Schritt 2: Braucht es noch mehr in der Tasche?
// Sinnhaftigkeit von zusätzlichen lokalen und systemischen Maßnahmen
// Antiseptika, Antibiotika, Tests?
In diesem Vortrag liegt der Fokus auf den aktuellen Leitlinien und den richtigen Zeitpunkt einer systemischen und lokalen antibiotischen Therapie der moderaten und schweren Parodontitis.
- Wann und wem geben wir Antibiotika - und wann eher nicht?
- Für welche Antibiotika gibt es die beste Evidenz?
- Gibt es gute lokale Alternativen?
- Welche Erfolge können wir erwarten?
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S3_Schritt 1: „Wie sag ich`s meinen Patient*innen am besten?“ [Tamara Hauptmann]12:00 - 12:20
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S3_Schritt 1: Gibt´s noch mehr als Putzen? [Gabriella Dvorak]12:20 - 12:40
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S3_Schritt 2: „Kratzen: wie tief und wie lange?“ [Corinna Bruckmann]12:40 - 13:00
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S3_Schritt 2: Braucht es noch mehr in der Tasche? [Selma Dervisbegovic]13:00 - 13:20
Schritt 3: Und wann kommt endlich der Laser?
// Möglicher Einsatz von Laser in der Parotherapie
// PDT / Nd:YAG – Er:YAG
S3_Schritt 3: Und wann brauchen wir das Messer?
// Liegt das Problem suprabony oder infrabony?
// Wegschneiden, füllen oder regenerieren?
S3_Schritt 4: UPT: Warum? Wie oft? Wie lang? Womit?
// Die Bedeutung der Langzeitbetreuung
// Das richtige Intervall? Die Berner Spinne & Co
Parodontitis und Okklusion - true or fake?
// Was für Bedeutung hat das “Trauma from occlusion” in der Paro?
// Schiene oder Einschleifen?
KFO bei schwerer Paro UT?
// Ist das möglich, ist das sinnvoll?
// Wann und wie?
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S3_Schritt 3: Und wann kommt endlich der Laser? [Markus Laky & Selma Dervisbegovic]14:20 - 14:40
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S3_Schritt 3: Und wann brauchen wir das Messer? [Michael Müller & Lukas Wolschner]14:40 - 15:10
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S3_Schritt 4: UPT: Warum? Wie oft? Wie lang? Womit? [Lukas Wolschner]15:10 - 15:30
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Parodontitis und Okklusion - true or fake? [Xiaohui Rausch-Fan ]15:30 - 15:45
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KFO bei schwerer Paro UT? [Xiaohui Rausch-Fan ]15:45 - 16:00
Wie geht es in Zukunft weiter?
// Schildfähiges Diplom der ZÄK, Fachzahnarzt Parodontologie, ÖGP PassZertifikat
// Das Competence Center Periodontal Research stellt vor: Die parodontale Stammzelle
Implantatversorgung bei Paropatient*innen
// Probleme besser bereits vorab vermeiden: die neuen Guidelines
Periimplantitistherapie: Wenn Implantate Parodontitis kriegen
// Ein strukturierter Ansatz für ein komplexes Thema
SEMINAR 1 – GBT Training
Freitag, 01. Dezember 2023 | 09:30 – 13:30
Guided Biofilm Therapy – Prophylaxe mit System
(maximal 36 Teilnehmer*innen)
5 Fortbildungspunkte
Seminargebühr: ÖGP Mitglieder € 100,00 | Nicht-Mitglieder € 125,00
(inkl. Mittagessen & Get-Together Advent-Buffet)
Die Zukunft der Zahnmedizin liegt in der Prophylaxe und damit in Ihren Händen.
Mit Hilfe des GUIDED BIOFILM THERAPY Protokolls (GBT) eröffnen Sie sich neue Perspektiven für die Zahngesundheit Ihrer Patienten.
Guided Biofilm Therapy – Prophylaxe mit System
// Teil 1 - Einführung & Theorie
Praktische Übungen an Zahnmodellen und Trainingtools
// Teil 2 - Praxis Training (an Behandlungseinheiten)
sponsored by
SEMINAR 2 – meridol Seminar
Freitag, 01. Dezember 2023 | 14:30 – 18:00
Zahnfleischgesundheit und Hormone:
Relevante Aspekte und Fakten, neue Erkenntnisse und hilfreiche Tipps und Tricks
(max. 80 Teilnehmer*innen)
4 Fortbildungspunkte
Seminargebühr: ÖGP Mitglieder € 100,00 | Nicht-Mitglieder € 125,00
(inkl. Kaffeepause & Get-Together Advent-Buffet)
Hormone beeinflussen unser ganzes Leben. Diese lebenserhaltenden Botenstoffe steuern und regulieren zahlreiche Körpervorgänge wie Stoffwechsel, Ernährung und prägen unser Immunsystem.
Im Seminar werden zahnmedizinisch relevante Informationen im Zusammenhang mit Zahnfleischentzündungen und parodontaler Gesundheit beleuchtet. Im Fokus des ersten Vortrags stehen das Peptidhormon Insulin (Diabetes), Schilddrüsenhormone und Sexualhormone (Östrogen, Progesteron/bioidentische Hormone). Im zweiten Vortrag wird auf die Aspekte der Zahnfleischgesundheit bei Schwangerschaften eingegangen.
Wie Hormone unsere parodontale Gesundheit beeinflussen: natürlich, synthetisch oder bio
// THormonelle Einflüsse auf Gingivitis, parodontale Infektanfälligkeit und Compliance.
Im Fokus: Diabetes, Schilddrüsenprobleme und bioidentische Hormone
// Hormonelle Therapiemöglichkeiten und deren Auswirkungen auf das Parodont
// Transfer in den Praxisalltag: Konsequenzen und Umgang mit erkrankten Personen
Die Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen in der Mundhöhle – Wie die Prophylaxeassistentin aktiv unterstützen kann
// Hormonhaushalt während der Schwangerschaft – Eine Achterbahnfahrt
// Die Mundhöhle und das Zahnfleisch sollten professionell begleitet werden durch Ernährung und Mundhygieneinstruktionen
// Praktische Tipps für den Praxisalltag, um die schwangeren Patientinnen zu unterstützen und um das Zahnfleisch gesund zu erhalten
// Frage-/Diskussionsrunde & Verabschiedung